Zuversicht in Corona-Zeiten
Liebe Mitbürgerinnen und Mitbürger von Owingen, Billafingen, Hohenbodman und Taisersdorf,
unsere aktuelle Situation ist außergewöhnlich. Die Corona-Krise zwingt uns allen Verhaltensweisen auf, die in Deutschland seit dem Zweiten Weltkrieg nicht mehr zu erleben waren. Wir erleben tiefe Einschnitte in die persönlichen Freiheiten des Einzelnen. Über Schulen und Kindertagesstätten hängt je nach Sieben-Tages-Inzidenz das Damoklesschwert der Schließung. Zahllose Veranstaltungen mussten abgesagt werden. Dinge, die wir bisher für eine Selbstverständlichkeit gehalten haben, gehen nicht mehr. Reisen, Stadtbummel, der Besuch im Restaurant. All das ist für eine unbestimmte Zeit vorbei. Das öffentliche Leben steht still.
Verständlicherweise führt das zu Verunsicherung, Sorge und Angst. Wir alle hoffen, dass keiner aus unseren Familien, aus unseren Freundeskreisen oder niemand von anderen uns nahestehenden Menschen am Corona-Virus erkrankt. Und wenn doch, dann wünschen wir uns für die Patienten die bestmögliche Behandlung.
Um dies zu ermöglichen traten und treten auf Landes- und Bundesebene strikte Regelungen in Kraft. Diese sollen dazu beitragen, unsere sozialen Kontakte auf ein Minimum zu beschränken und dadurch die Verbreitung des Corona-Virus so gut wie möglich zu verlangsamen. Denn kommen zu viele Patientinnen und Patienten mit schweren Symptomen gleichzeitig in die Kliniken, dann hilft es auch nicht, dass Deutschland über eines der weltbesten Gesundheitssystem verfügt. Selbst das beste System bricht bei Überlastung zusammen.
Wir erleben aber auch, dass die Menschen zusammenrücken. Solidarität wird gelebt. So melden sich an Universitätskliniken zahlreiche Medizinstudentinnen und -studenten freiwillig zum Dienst um das Pflegepersonal während der Corona-Epidemie zu unterstützen. Übungsleiter von Vereinen bieten ihre Kurse per Live-Stream zu den gewohnten Zeiten an. Kirchengemeinden kommen virtuell zu festen Uhrzeiten zu einem gemeinsamen Gebet zusammen. Mancherorts stellen die Menschen während dieser Zeit Kerzen in ihre Fenster.
Gemeinsam werden wir als Gesellschaft diese schwere Zeit überstehen. Jeder und jedem, die sich zum Wohle ihrer Mitmenschen engagieren danke ich aus ganzem Herzen. Allen voran den vielen Menschen bei den Rettungsdiensten, in den Kliniken und Arztpraxen sowie den kommunalen Testzentren. Sie sind eine unverzichtbare Stütze für uns alle.
Mein Dank geht auch an alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Einzelhandel, die derzeit im wahrsten Sinn des Wortes für uns Berge versetzen. Warenberge nämlich. So schnell, wie manche Artikel aus den Regalen verschwinden, so schnell kann niemand nachlegen. Wenn die Produkte überhaupt in ausreichender Zahl in die Läden kommen. Allen, die Sie nach wie vor in Bereichen mit unvermeidbaren zwischenmenschlichen Kontakten arbeiten, rufe ich zu: Achten Sie auf sich – Sie werden gebraucht. Ganz besonders von Ihren Familienangehörigen.
Liebe Mitbürgerinnen und Mitbürger, an dieser Stelle will ich Ihnen Mut machen. Mut durchzuhalten und daran zu denken, dass die Corona-Epidemie irgendwann vorbei sein wird. Die derzeitige Krisenerfahrung, davon bin ich überzeugt, führt dazu, dass unsere Gesellschaft enger zusammenrückt. Und dass wir alle aus dieser Phase neue Kraft schöpfen - ungeachtet aller wirtschaftlichen Schwierigkeiten. Wir sind in der Coronavirus-Krise dabei, die Grenzen unseres extremen Individualismus zu erkennen und den Wert der Solidarität wiederzuentdecken. Das ist – Angesichts der ernsten Lage – ein gutes Zeichen. Menschlichkeit first – das muss unser Motto werden, sein und bleiben.
Ich glaube, wenn die Krise vorbei ist, werden wir eine enorme Wiederkehr von Lebensfreude und Lust am Wiederaufbau erleben. Ähnlich wie am Ende des Krieges wird es eine unglaubliche Explosion an Lebensfreude geben. Es wird eine große Lust da sein, wieder loszulegen. Zu arbeiten und zu feiern. Das Jahr wird wieder voll sein mit beruflichen Terminen, mit sozialen Ereignissen, mit Konzerten mit Treffen im Familien- und Freundeskreis. Darauf freue ich mich schon.
Zum Schluss noch ein Tipp zu Corona:
C - ool bleiben
O - rdentlich die Hände waschen
R - ücksichtsvoll bleiben
O - hne Panik
N - ur Kontakte, die unbedingt nötig sind
A - uch das geht vorbei!
Bleiben Sie gesund und zuversichtlich!
Herzlichst,
Ihr Henrik Wengert