Volles Haus in der Owinger Rathausgalerie
„Seit der (letzten) Ausstellung…wurde es allen wohl regelrecht „bildlich“ vor Augen geführt, was uns in den letzten beiden Jahren entgangen ist und abverlangt wurde. Umso mehr freuen wir uns nun, dass die Rathausgalerie nun wieder mit Leben erfüllt ist…Die Ausstellungen sind eine Bereicherung für alle Kunstliebhaber - sie sind eine Bereicherung für das kulturelle Leben“, mit diesen Worten begrüßte Bürgermeister Henrik Wengert den Künstler Johannes Beer und die vielen Gäste, die sich in der Rathausgalerie versammelt haben.
Johannes Beer ließ sich vor einigen Jahren vom „Möbiusband“ inspirieren. Diese besondere Form ließ ihn nicht mehr los und so begann für ihn eine intensive Holz-Zeit. Die Ergebnisse dieses Schaffens sind nun bis Mitte August in der Rathausgalerie zu sehen.
Für den musikalischen Part hielt Johannes Beer, zusammen mit Emmanuel Wolfram, ein abwechslungsreiches Percussion-Programm bereit. Zwei Vollblut-Musiker verwandelten die Galerie kurzerhand zur Bühne und verbreiteten sofort Gänsehaut-Feeling. Verschiedene Trommelarten kamen zwischen den Besuchern zum Einsatz – von den selbstgemachten Schamanen-Trommeln, über die afrikanische Holzschlitz-Trommel „Kidi“ – bis zu den Tontrommeln „Udu“ und „Magda“. Beeindruckt und begeistert applaudierten die Zuhörer über diese besondere Percussion-Inszenierung – individuell und spannend – so spannend wie die präsentierten Skulpturen.
Günter Graf, in den Kunstkreisen ein geschätzter Laudator, veranschaulichte das Möbiusband sehr geschickt mit hilfreichen Modellen in seiner mathematischen Form. Hier ein Auszug aus der Laudatio: „Die Skulpturen haben schon dadurch einen eigenen ästhetischen Reiz und es ist das Zusammenspiel zwischen Material und Form, der diesen steigert. Die Formen sind nicht die sinnliche Darstellung einer Idee, die ohnehin nur im Denken zu erfassen ist oder eine andere Art des Möbiusbandes, denn die Skulpturen haben ja ein Volumen. Das Besondere dieser Skulpturen ist die Wirkung, die von Ihnen ausgeht…Verfolgen wir die Wölbungen und Höhlungen, die Krümmungen, Drehungen und Wendungen, so erleben wir – nicht nur die Formung des Materials – etwas, das darüber hinausgeht, was zunächst nicht sichtbar war, aber sich nun offenbart: Es ist das Leere, das Unsichtbare des Raumes, die durch die Gestaltung des Materials wahrnehmbar wird…Indem wir diesen Bewegungsprozess vollziehen, wird aus der Skulptur eine Plastik: es bewegt sich, es pulsiert, es weitet oder verengt sich, es entsteht Rhythmus in mir und im Raum – hier ist auch eine Verbindung zur Percussion.“
Die gesamte Laudatio liegt für den Rundgang in der Galerie bereit und wird während der Ausstellungszeit auszugsweise im Blättle veröffentlicht.
Nach dem offiziellen Teil genossen es die Gäste sichtlich in der Galerie zu verweilen. Bei einem Glas Sekt und kleinen Knabbereien suchten sie das Gespräch mit dem Künstler, tauschten sich aus und genossen die Begegnungen.
Johannes Beer wird an drei weiteren Sonntagen die Rathausgalerie für Sie öffnen:
10. und 24. Juli und am 07. August – jeweils von 15-17 Uhr.
Merken Sie sich die Termine schon vor - nutzen Sie die Gelegenheit, von Johannes Beer persönlich durch seine Ausstellung geführt zu werden.
Was für ein Fest! Schön, dass solche Feste wieder gefeiert werden können…