Seit über zwei Jahren sind die neunen Wanderwege in Taisersdorf nun schon angelegt und führen durch die schöne Landschaft in und um Taisersdorf. Eine Einweihung konnte jedoch bislang aufgrund der pandemischen Lage nicht stattfinden. Obwohl die Wege inzwischen wohl bekannt sind, war es Gemeindeverwaltung und Ortschaftsrat ein Bedürfnis, die Wege nun offiziell vorzustellen und einen ereignisreichen Tag rund um die Pfade zu organisieren.
Am vergangenen Samstag war es endlich soweit, Susanne Gerhardt von der Gästeinformation des Bürgerbüros der Gemeinde Owingen und Ruth Steindl, Ortsvorsteherin Taisersdorf, haben mit Hilfe von Taisersdorfer Einwohnern ein abwechslungsreiches Programm für diesen Tag zusammengestellt.
Zunächst bescherte der 10. September reichlich Regenschauer und die Aussichten für den Wandertag waren eher bescheiden. Die Eröffnung, welche ursprünglich unter freiem Himmel geplant war, wurde in die Zunftstube verlegt. Warm, gemütlich dekoriert und vor allem trocken. Guten Mutes eröffnete Bürgermeister Henrik Wengert den Wandertag. Er schilderte die Entstehung des Projektes durch eine Bürgerbeteiligung und betonte den Wert der Wege. In diesem Jahr erlangte die Gesamtgemeinde Owingen das Prädikat des Erholungsortes, zu welchem die Landschaft rund um Taisersdorf maßgeblich beigetragen hat. Im Anschluss sprach Dr. Angelika Thiel als ehemalige Taisersdorfer Ortsvorsteherin. Mit viel Humor schilderte sie die Namensgebung der Wanderwege. Fuchs, Hund und Kröte stehen als Paten für die Wege. Die Namen sind, mit einem Augenzwinkern, den Namen der entsprechenden Flurstücke entlehnt. Die amtierende Ortsvorsteherin Ruth Steindl erklärte den Ablauf des Tages und dankte allen Mitwirkenden herzlich.
Der Himmel war inzwischen heller geworden und so schnürten die Gäste die Wanderschuhe und machten sich auf den Weg. Zunächst ging es zum WarmUp auf den Dorfplatz. Claudia Martin zeigte effektive Übungen, um den Körper auf eine stramme Wanderung vorzubereiten. Wer hier auf den Geschmack gekommen ist, kann sich jeden Freitag in der Ringerhalle unter ihrer Anleitung etwas Gutes tun. Für das Auge waren in der Büchertelefonzelle kleine Kunstwerke von Jürgen Lauer zu bewundern. Miniaturkuben forderten auf, den Blick darin zu versenken und schufen eine Harmonie in 90°.
Visuell und körperlich eingestimmt, folgte man nun Karl Stehle auf einer Wanderung, bei welcher man einiges über Taisersdorf erfuhr. Woher kommen die Namen der Flurstücke, wie hat man früher in Taisersdorf gelebt, wo liefen die Wege und wo stand der Brunnen im Unterdorf. Dieses und noch viel mehr erfuhr man von ihm. Über Fuchshalden- und Hundsrückenweg gelangte man zur Teufelsküche an der Aach und stieg, über den Zinken, wieder hinauf ins Dorf. Unterwegs musizierten Peter Remmele und Dorle Ferber. Peter Remmele wartete am Hof von Manuel Endres mit einer jazzigen Vertonung zweier alter Wanderlieder auf. Da bekam sogar das Wetter gute Laune und belohnte uns mit ein paar Sonnenstrahlen.
Ein paar hundert Meter weiter stießen wir auf einen wohlgesinnten eisernen Wächter. Das Werk Michaels Kussls markierte den Übergang zweier Wege und Dorle Ferber verwöhnte hier mit Gitarrenklängen und Gesang. Die Künstlerin schloss sich uns hier an und trug einen seltsamen Beutel mit sich…
An der Teufelsküche stellte sich heraus, was dieser Beutel beinhaltete. Ein langes metallenes Rohr entpuppte sich als Flöte, welche sich den Obertönen verschrieben hatte. In alten Zeiten nutzte man diese Klänge um Vieh zu hüten. Die mystischen Obertöne umspielten die schaurige Stimmung der Teufelsküche, deren Sage Karl Stehle erzählte.
Immerhin wurden etwa einhundert Höhenmeter überwunden. Da kamen Kaffee und Kuchen in der Zunftstube gerade recht. Ein Stündchen Pause konnte man sich gönnen, bevor die nächste kleine Wanderung losging. Sie führte zum Taisersdorfer Stadtpark, dem Zimmerplatz. Trompetenklänge ertönten hier durch Rudolf Allweyer und ließen den Blick über die Silhouette von Großschönach schweifen. Dorle Ferber und Peter Remmele improvisierten in Country-Manier und umspielten die farbenfrohe, beeindruckende Skulptur von Michael Kussl, welche diesen Platz für einige Zeit bezogen hat.
Herzlicher Dank geht an alle Mitwirkenden und Gäste, den Bauhof, welcher die Wege immer wieder gangbar macht, die Gemeindeverwaltung Owingen, welche immer wieder bereit ist, sich auf neue Ideen einzulassen und sie zu realisieren und, ganz besonders, an Susanne Gerhardt, welche maßgeblich an Organisation und Umsetzung des Tages beteiligt war.
Ruth Steindl
Ortsvorsteherin Taisersdorf