Rückblick: Gemeinde Owingen

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OMT 2023

Rückblick bisherige Veranstaltungen

Hier finden Sie Berichte über unsere bisherigen Veranstaltungen und Events:

Sommerabendklänge - Saitenkonzert mit dem Mandolinenorchester Neckarsulm und dem Linzgau-Gitarrenensemble am 16. Juni 2024

Einen musikalisch-lauen Sommerabend präsentierten das Mandolinenorchester Neckarsulm und das Linzgau-Gitarrenensemble am Sonntag, 16. Juni 2024 in der Neuen Gerbe in Billafingen.

Nach der Begrüßung von Ortsvorsteher Markus Veit, sowohl Hausherr als auch Mitglied im Owinger Kulturkreis, entführten die 7 Musiker des Linzgau-Gitarrenensemble unter Leitung von Uwe Mingo in die musikalische Welt von Telemann, Mozart und Grieg. Etwas lockerer ging es dann bei den vier Stücken aus „Nightflight Tales“ von H. J. Teschner zu. Die tanzenden Enten konnte man förmlich sehen und das Publikum rätselte, was wohl in dem Moonmilk-Shake tatsächlich drin war.

Nach der Pause eröffnete das Mandolinenorchester Neckarsulm mit einem schwungvollen Pot-pourri Popolare von Giacomo Sartori den zweiten Konzertteil. Unter der Leitung von Gabriele Hafner folgten „Reisebilder aus Italien“, der berühmte Czardas von Vittorio Monti sowie die griechische Suite von Mikis Theodorakis.

Besonderen Anklang fanden die zum Schluss von beiden Ensemblen gemeinsam dargebotenen Stücke aus der Irischen Suite von Planxty O’Carolan.

Vielen Dank an alle Musiker, an die Konzertbesucher und alle Helfer vor und hinter der Bühne für diesen wundervollen Abend.

Der Kulturkreis macht jetzt Sommerpause. Im Herbst starten wir dann wieder durch, als erstes im Oktober mit „the chambers“ – die Virtuosen aus Köln - gemeinsam mit dem Gemischten Chor Heiligenberg.

Sechste Owinger Musiktage vom 08. - 10.03.2024

Welturaufführung im kultur|o

Nebel liegt über den Tälern der Stubaier Alpen. Der Aufstieg erscheint unattraktiv, ja, vielleicht sogar gefährlich. Doch als die Wanderer schließlich die Höhe erklimmen, bleibt der Dunst zurück; die Gipfel der umliegenden Berge wirken wie Inseln im Nebelmeer, präsentieren sich selbstbewusst der Sonne. Unklar war die Situation in der Niederung gewesen; und nun - ganz unerwartet hoch oben das Licht.

Tief hatte dieses Erlebnis auf Lida Panteleev eingewirkt. So tief, dass sich ihre Gefühle Ausdruck verschaffen mussten, dass sie nach außen drängten durch das neue Werk „Über dem silbernen Nebel“. Zum ersten Mal war dieses Stück nun am Samstag im kultur|o zu hören: „Welturaufführung bei den 6. Owinger Musiktagen“, sagte Martin Panteleev. Und während Lida Panteleevs Hände dem Flügel Leben einhauchten, malten die Klänge ein Bild von der sonnenumflorten Tiroler Berglandschaft. Der Beifall, die lobenden Worte für das Musikstück waren beispiellos, ebenso wie für ihre beiden Kompositionen „Schattenspiele im Wald“ und „Flügel aus Regenbogen“.

Begonnen hatte die dreitägige Veranstaltung wie immer am Freitag, - und zwar mit einer Zugabe.  Martin Panteleev war es ein Bedürfnis, gemeinsam mit seinen jungen Geigenschülerinnen Frieda Günther, Philippa Meishammer und Amalie Wehag den Kanon in D-Dur des deutschen Barock-Komponisten Johann Pachelbel vorzustellen.

Schon zuvor hatte Bürgermeister Henrik Wengert in seiner Begrüßung darauf hingewiesen, dass das Musikerehepaar Lida und Martin Panteleev hochkarätige Darbietungen garantiert. Sie „begeistern ihr Publikum regelmäßig auf zahlreichen Konzertreisen nach Berlin, Sofia, Bangkok, Amsterdam und Owingen, um diese Weltstädte kurz erwähnt zu haben“, sagte Henrik Wengert. „Die Gesamtleitung des Festivals obliegt wie immer Martin Panteleev, und wir sind sehr stolz darauf, diesen brillianten Geiger, Komponisten und Dirigenten hier regelmäßig begrüßen zu dürfen. Er ist einer der vielseitigsten Musiker Europas, ein renommierter Dirigent, unter anderem der Würth-Philharmonie. Justus Frantz ist sein Förderer, und in seinem Heimatland Bulgarien ist er quasi ein Nationalheld“,  fuhr der Bürgermeister fort.

Laurent Tardat - „ein begnadeter Bratschist“, so Martin Panteleev -, Alexander Dimitrov (Violoncello) und – zum ersten Mal - der georgische Künstler George Kvlividze (Bass) ergänzten das Ensemble. Gleich zu Beginn entführte es mit der Kleinen Nachtmusik in die Welt Mozarts, ein Stück, über das sich ganz besonders Rico Goede freute, erinnerte es ihn doch an seine Mutter, die das Stück sehr liebte. Als Freund von Streichinstrumenten sponsort der Kommunalberater der Netze BW GmbH gerne die Owinger Musiktage.

Doch nicht nur Streichinstrumente spielten am ersten Abend eine wichtige Rolle, sondern auch die Trompete. „Ganz besonders freue ich mich auf die Solokünstlerin des heutigen Abends: Rosa Häuptle. Und ich ergänze: geborene Benz, damit zumindest die Einheimischen auch gleich Bescheid wissen. Sie ist Owinger Eigengewächs.“ Mit diesen Worten kündigte Henrik Wengert die junge Künstlerin an, die nach ihrem Trompetenkonzert in Es-Dur von Johann Nepomuk Hummel und dem Stück „A song from the heart“ von Eric Ewazen, der gemeinsamen Zugabe mit Lida Panteleev, tosenden Applaus erhielt. Hummels berühmtes Trompetenkonzert ist neben Joseph Haydns das einzige in der Epoche der Klassik. Souverän und einzigartig brachte Rosa Häuptle das außergewöhnliche Werk dem Publikum nahe. Antonio Vivaldis „Vier Jahreszeiten“, sanft, wild, stürmisch gespielt, beendete den ersten Abend.

„Dieser Mann gibt einfach alles“, fassten Gisela und Henning Kohlmann das temperamentvolle Spiel Martin Panteleevs an seiner Geige zusammen. Den unmittelbaren Kontakt zwischen den Künstlern und dem Publikum genoss Klaus Ache. Im kultur|o gebe es keine Distanz wie in großen Häusern, in denen es anonym sei: „Man sitzt nicht irgendwo im Saal und hört von weitem Künstlern zu.“ Auch die Zusammensetzung der Gäste gefällt ihm. „In anderen Häusern sieht man nur graue Köpfe“, schmunzelte Klaus Ache. Christine Gleichauf aus Sipplingen kam mit ihrer Freundin Silvia Fritz, die schon wiederholt die Owinger Musiktage besuchte. „So eine bereichernde Musik. Das sind hochkarätige Musiker“, lobte Christine Gleichauf. 

Die Liebe stand im Mittelpunkt des zweiten Abends: Johann Sebastian Bachs Liebe zu Gott, die er in seinem „Ave Maria“ ausdrückte, die Liebe Astor Piazzollas zu seinem Vater, die Liebe zur Natur, die in Lida Panteleevs Kompositionen greifbar wurde. Der argentinische Komponist und Bandoneon-Spieler Piazzolla hatte seinem Vater nach dessen Tod die Stücke „Adiós Nonino“ und „Milonga del Ángel“ gewidmet. Dr. Thomas Hirthe, der auch im vergangenen Jahr die Owinger Musiktage besuchte, lobte die Interpretation der Tangos Astor Piazzollas. „Das haben die beiden wunderbar gespielt. Es ist nicht leicht, mit Klavier und Geige das Bandoneon zu ersetzen.“

„Crossover großartiger Werke der Musikgeschichte“ war das Thema des Abends, und so folgten auf Astor Piazzolla die Kreutzersonate Beethovens, Stücke des Amerikaners George Gershwin, Leonard Bernsteins, Edvard Griegs und Sergei Prokofjews. Tänze und Weisen von Johannes Brahms und Pablo de Sarasate vervollständigten in der Zugabe den Auftritt der beiden exzellenten und außergewöhnlichen Musiker. Ein nicht enden wollender Applaus würdigte die atemberaubende Leistung des Paares.

Hatten Martin und Lida Panteleev, am Flügel unterstützt durch Notenwender Benjamin Wolff, am zweiten Abend der Owinger Musiktage die Liebe in ihrem Facettenreichtum dargestellt, so beschrieben der Bariton Johannes Held und die Pianistin Olga Wien eine Welt ohne Liebe. Gustav Mahlers schwermütige „Lieder eines fahrenden Gesellen“ und das bekannte „Bald gras` ich am Neckar, bald gras` ich am Rhein“ leiteten den Abend ein. „Leider passt es in unsere Zeit, dass die drei nächsten Lieder alle Soldatenlieder sind“, sagte Johannes Held.

So wartete auf das Publikum keine leichte Kost: „Wo die schönen Trompeten blasen“, „Revelge“ und „Der Tamboursg’sell“ spiegelten die unbeschreibliche Grausamkeit des Krieges wider. Sie stammen aus der Volksliedersammlung „Des Knaben Wunderhorn“. Der anschließende Beifall der Gäste zeigte, dass sie Martin Panteleevs Meinung teilten: „Johannes hat eine unbeschreiblich schöne Stimme. Ich bin dankbar, dass er dabei ist.“Wunderbar begleitet wurde der süddeutsche Sänger durch die Pianistin Olga Wien, die unter anderem im Festspielhaus Baden-Baden und in der Staatsoper München spielt.

„Mit Franz Schuberts ´Forellenquintett` werden wir das Licht wiedersehen“, versprach Martin Pantaleev, der in den drei Tagen 23 000 Noten spielte. „Im Gegensatz zu Gustav Mahler gibt es in diesen fünf Sätzen keine einzige Moll-Tonart.“ Das Publikum quittierte diese Aussicht mit viel Beifall. Was konnte es Passenderes geben, als Johannes Held und Olga Wien nach dem Forellenquintett „Die launische Forelle“ zum Besten gaben.

Als die Musiktage schließlich mit dem gewaltigen Presto des dritten Satzes aus dem „Sommer“ der „Vier Jahreszeiten“ ausklangen, da verließen die Zuhörerinnen und Zuhörer wohlgelaunt und mit einem dicken Paket voller musikalischer Eindrücke das „Festspielhaus“ Owingen. „Ein hochkarätiges Konzert. Besser geht es nicht“, schwärmte Robert Stärk. „Martin Panteleev ist ein genialer Geiger. Beide Panteleevs sind ausgezeichnete Musiker. Von meinem Platz aus konnte ich beobachten, wie Lidas Hände über die Tastatur fliegen. Sie sitzt völlig konzentriert am Flügel. Es ist einfach nur phantastisch.“ Und so lautete seine Quintessenz: „Es war ein gigantisches Konzert. Beeindruckend, wie alle Künstler ihre Instrumente beherrschen. Sie sind mit ihnen verbunden. Manchmal spielen sie nur einen Hauch von einem Ton, ganz sanft und gefühlvoll. Und dann wieder fortissimo.“

Dass die Musiktage nun schon zum sechsten Mal stattfinden konnten, daran wirkten viele mit. Die Panteleevs bedankten sich sowohl bei der Gemeinde Owingen, bei den Mitgliedern des Kulturkreises als auch bei den Sponsoren: die EnBW, die Sparkasse Bodensee, Zahntechnik Weber, Z-Design, die Pfaffenhofener Mühle, das ProSana-Gesundheitszentrum, die Zimmerei Veit GmbH, Bäckerei Mayer, Holzbildhauerei Benz sowie die Agentur für Grafikdesign Eva Engler.

Der Dank gilt auch Andrea Benz für die Hauptorganisation, ebenso Olaf Gerhardt, Lore Braun, dem Männerchor Owingen-Billafingen sowie den Harmonika-Freunden Owingen für die Verpflegung der Künstler und Bewirtung der Veranstaltung, dem Licht- und Tontechniker Klaus Stark sowie Hausmeister Dirk Bilski.

Für alle Freunde der Konzertreihe hatte Martin Panteleev ein Versprechen parat: Sie können sich schon heute auf die 7. Owinger Musiktage vom 14. bis 16. März 2025 freuen. Für Christine Gleichauf, die zum ersten Mal dabei war, steht fest: „Das nächste Jahr ist der Festivalpass für mich gebongt.“

Angelika Thiel

Eine Bildergalerie finden Sie hier (Bilder: Susanne und Iris Gerhardt)

Publikum genoss Auszeit mit Uli Boettcher (13. Mai 2023)

Hätte man die Tränen vor Lachen messen können, die die Zuschauerinnen und Zuschauer am vergangenen Samstag im kultur|o vergossen haben, es hätte wohl manchen Messbecher gefüllt. Uli Boettchers Erfahrungen als „Klingelkasper“, seine philosophische Abwägung vom Gebrauch der Lüge und Wahrheit, der Hinweis auf sein fundiertes historisches Wissen aufgrund von Sendungen wie „Wicki“ oder „Games of Thrones“ waren allzu komisch. Er habe in Owingen sowohl sein Soloprogramm „Ü40 – die Party ist zu Ende“ als auch „Ü50 – Silberrücken im Nebel“ gespielt, sagte Uli Boettcher, und er stelle fest, dass sein Publikum mit ihm gemeinsam älter werde. „Die meisten von Ihnen sind hoffentlich freiwillig hier“, fragte er vor allen Dingen die Männer. Und wenn nicht, so gebe es doch ehehygienische Gründe, ins Kaberett zu gehen.

„Auszeit“ - so lautete Uli Boettchers neues Bühnenprogramm, das viele Gäste ins kultur|o lockte. Der Begriff komme eigentlich aus dem Sport. Doch längst habe sich die Wohlstandstandsgesellschaft das Thema zu eigen gemacht. Ein Mensch im 18. Jahrhundert habe bestimmt nicht von einer Auszeit geträumt. „Krankheit, Hunger, Tod - das waren die drei Lebensprobleme, die wir heute nur noch durch eine Milchglasscheibe wahrnehmen“, gab der Künstler zu bedenken. „Das Leben ist unfassbar kompliziert geworden.“ Uli Boettcher veranschaulichte dies durch seine Erfahrungen mit dem Finanzamt, mit dem Bedienen seiner neuen Heizung, das ohne eine abgeschlossene IT-Ausbildung nicht mehr möglich sei, aber auch das überwältigende Angebot an Fernsehsendern. „Es gibt zu viele Optionen. Das überfordert.“

Nachdenkliche Töne prägten den Auftritt Uli Boettchers. Immer habe er geglaubt, dass Kunst und Kultur einen Platz am Tisch des Lebensnotwendigen haben, sagte Uli Boettcher. Doch Corona belehrte ihn eines Besseren. Er musste feststellen, dass Kunst und Kultur in dieser schwierigen Zeit dem Katzentisch zugewiesen wurden. Voller Selbstmitleid habe er sich bei seiner Frau ausweinen wollen; doch sie habe ihm statt dessen gezeigt, wie reich er in Wirklichkeit sei, da er alles Lebensnotwendige besitze, und ihm zur Entspannung einen Yogakurs verordnet. Zu der Zeit habe er auf YouTube die Reality-Spielshow „Sieben gegen die Wildnis - 7 versus wild“ angeschaut, in der sieben Teilnehmer sieben Tage lang mit sieben Gegenständen in einer Wildnis klar kommen mussten. Wer am besten die Herausforderungen meisterte, gewann.

Schnell stand für ihn der Entschluss fest, zu testen, ob es ihm möglich war, für einige Zeit in der Wildnis zu leben - ohne jeglichen Komfort. Zwei Wochen lang verbrachte er mit einem Freund in den rumänischen Karpaten. Täglich hatten sie fünf Liter Wasser zur Verfügung, das sie von einer weit entfernten Quelle herantragen mussten. „Wenn Wasser selten ist, dann wird es wertvoll“, statuierte der Künstler. „Ötzi hat die Frage nach dreilagigem Toilettenpapier nicht umgetrieben“, stellte Uli Boettcher fest. Statt Hakle Feucht gab es Hasle Feucht, die empfehlenswerten Blätter des Haselnussbaums.

Das Abenteuer war aufgrund der landschaftlichen Umgebung und der unmittelbaren Nähe eines Bären nicht ungefährlich: „Sich in das Schicksal fügen, das war ein ganz neues Erlebnis.“ Was ihn in dieser Zeit am meisten störte, waren nicht die täglichen Hülsenfrüchte, nicht die Abertausenden Zecken und nicht der Bär, sondern das Fehlen von Literatur. Aus Verzweiflung habe er die Bedienungsanleitung seiner Taschenlampe gelesen. Uli Boettcher schloss daraus: Kunst und Kultur haben doch einen Platz am Tisch des Lebensnotwendigen.

Auch andere Möglichkeiten, sich eine Auszeit zu nehmen, stellte der Kabarettist vor, beispielsweise Yoga oder der Urlaub in einem Spa-Hotel. Uli Boettcher gab auf der Bühne dem lachenden Publikum bekannte Yoga-Übungen zum Besten und erkundigte sich, ob es unter den Gästen Anhänger dieser körperlichen Praktiken gebe. Es sorgte für Heiterkeit, dass ausgerechnet eine Yoga-Lehrerin unter den Zuschauerinnen und Zuschauern war.

Das Rentenalter sei ebenfalls eine Form von Auszeit, sagte Uli Boettcher. Auf einem Rollator sitzend, schlüpfte er in die Rolle eines alten Mannes, dessen Helikopterkinder ihn aus dem Altersheim zu sich nach Hause holten. Gegen diese Aktion protestierte er, indem er die einzelnen Familienmitglieder gegeneinander ausspielte. Im Altersheim hatte es ihm besser gefallen: Da gab es keine Hafermilch, kein Quinoa, mit dem Noah einst seine Schnecken gefüttert habe, und vor allen Dingen hatten es „die alten Mädchen dort drauf.“ In 40 Jahren Monogamie habe er ja nichts Neues gelernt.

„Das war die vorletzte Auszeit“, sagte Uli Boettcher. „Kommen wir zur letzten Aus-Zeit, dem Tod. In der Wildnis kümmert sich keiner, wenn etwas passiert. Eine Notsituation wird schnell zur Letalsituation.“ Der Künstler schilderte dem Publikum seine Kindheit und Jugendzeit, in der er als Sohn eines Steinmetzes oft auf dem Friedhof und in der Leichenhalle war. Seine Familie wohnte nicht nur in der Friedhofstraße, „ich war auf dem Friedhof zuhause“, fasste Boettcher zusammen. „Ich weiß, das ist kein Thema für einen Kabarett-Abend. Jetzt ist die Stimmung unten.“ Doch nur in der Begrenzung - wie beispielsweise dem Tod - könne Genuss wahrgenommen werden.

Dass Uli Boettcher in seinem neuen Bühnenprogramm schwierige Themen nicht scheute, tat dem Auftritt keinen Abbruch. Der Künstler verstand es, auch den ernstesten Gedanken Heiterkeit zu verleihen. Und so schenkte er dem Publikum zwei vergnügte und ausgelassene Stunden.

Wer einen Eindruck von Uli Boettchers ungewöhnlichem Aufenthalt in den Karpaten gewinnen möchte, findet auf seiner Homepage den Link zu dem knapp einstündigen Film.

Der Owinger Kulturkreis dankt Andrea Benz und Daniela Mayer für die Organisation und Bewirtung der Veranstaltung sowie der Unterstützung durch den Licht- und Tontechniker Klaus Stark und den Hausmeister Dirk Bilski.

Angelika Thiel

(Fotos: Susanne Gerhardt)

Im Bann der Magie: Die 5. Owinger Musiktage im März 2023

Fast 5000 seltsam kostümierte Tiere, nämlich genau 4791 an der Zahl, fanden sich am vergangenen Freitag zum Karneval in Owingen ein, darunter eine nicht mehr ganz junge Waldameise, die sich über ein Erdferkel ereiferte, ein auffällig nackter Mehlwurm, der das Pariser Schildkrötenballett bevorzugte und ihm Kusshändchen zuwarf, ein Biber, Kängurus, Nilpferde, sechs wilde Esel, 29 Maulwürfe, 64 Uhus, 77 Hühner, 2000 flirrende Kolibris, ein majestätischer, abgeklärter Marabu, der den Taktstock schwang: Eine bunte Menagerie tummelte sich bei den 5. Owinger Musiktagen im kultur|o. Mit den Augen zu sehen war sie freilich nicht. Aber mit dem Auge der Phantasie. Lida und Martin Panteleev, Alexander Dimitrov und Laurent Tardat zauberten sie mit Klavier, Geige, Cello und Bratsche herbei und holten damit den „Karneval der Tiere“ des französischen Komponisten Camille Saint-Saëns auf die Owinger Bühne. 

Sieben lachsfarbene Schleierschwänze ließen in ihrem Kugelaquarium silberne Bläschen aufsteigen, so phantastisch von der Pianistin Lida Panteleev zum Leben erweckt, so temperamentvoll von Schauspieler und Sprecher Michi Kleiber vorgetragen, dass man die Luftbläschen mit der Hand erhaschen zu können glaubte. Ein Kuckuck war auf Martin Panteleevs Geige zu hören, die Überheblichkeit des Hahns im Kostüm des Kaisers Napoleon wurde im Spiel von Bogen und Saite greifbar, und Laurent Tardats Bratsche ließ die voluminöse Elefantengattin elegant über das Parkett tanzen. Zwar hatte schon der Auftritt des Löwen die tierische Gesellschaft beeindruckt, doch auf einen Gast wartete sie voller Ungeduld: auf den Schwan. Bevor es soweit war, erklommen zwei junge Eichhörnchen die Bühne, verkörpert von Ruslan Adizov (acht Jahre) und von Janosch Sorms (sieben Jahre). Die beiden Klavierschüler Lida Panteleevs zeigten, wie sehr sie bereits die Tasten beherrschen.

Schließlich war der große Augenblick gekommen: Unter dem melancholisch-verträumten sanften Klang des Cellos Alexander Dimitrovs glitt der von den Katzen so herbeigesehnte Schwan im Mondlicht silberweiß herein. Das wohl bekannteste Stück aus dem „Karneval der Tiere“, vierhändig begleitet von Lida Panteleev und Benjamin Wolff, feinfühlig, zart, verzauberte das Publikum.

Die Heiterkeit der Aufführung hatte der Seele der Gäste unverkennbar gut getan; und so bedankten sich die Zuhörerinnen und Zuhörer mit einem tosenden Applaus. Freude, Fröhlichkeit, Gelöstheit spiegelte sich in ihren Gesichtern wider.

Schon das erste Stück am Eröffnungsabend, Edvard Griegs „Peer Gynt“, fand die Begeisterung der Zuschauer. Die Suite für Violine und Klavier basiert auf dem gleichnamigen Schauspiel Henrik Ibsens. Lida Panteleev und Michi Kleiber hatten das Drama des norwegischen Dichters in humorvollen Versen zusammengefasst, vorgelesen von Michi Kleiber. Sanft breitete sich gleich zu Beginn „Die Morgenstimmung“ im Saal des kultur|o aus. Wie ein Teufelsgeiger gab Martin Panteleev die schaurige Szene in der „Halle des Bergkönigs“ wieder, als die Trolle und Wichtel Peer Gynt nach dem Leben trachten. Für die perfekte Bühnenbeleuchtung, die das moosgrüne Heim der Waldwesen widerspiegelte, sorgte Licht- und Tontechniker Klaus Stark. Nach „Solveigs Lied“ ließen sich die Zuhörer und Zuhörerinnen in der Pause vom Männerchor Owingen-Billafingen kulinarisch verwöhnen.

„Grandios.“ So beschrieb Bettina Lotter ihren Eindruck vom ersten Konzertabend. Und stand damit nicht alleine. „Grandios“ - das hörte man an diesem Wochenende oft. „Mich begeistert immer das Spiel Lida Panteleevs. Sie hat magische Hände. Es ist so wunderbar, dass wir das Spiel der beiden Musiker hautnah miterleben dürfen“, schwärmte Bettina Lotter, deren Worte Ilse Hennhöfer nur unterstreichen konnte. Auch Angelika Alber war hingerissen: „Die Musik und das Theatralische, - das passte einfach hervorragend zusammen. Toll.“

Mozarts Sonate für Klavier und Violine in e-Moll leitete den Samstagabend ein. Es folgte Edvard Griegs Sonate No. 3 in c-Moll. Der norwegische Pianist wurde vor 180 Jahren geboren. Grund genug für die Panteleevs, seiner fabelhaften romantischen Musik im kultur|o zu gedenken. Auch ein eigenes Werk des Komponisten Martin Panteleev stand an diesem Abend auf dem Programm: „Blauer Planet“, - ein Stück, das im Saal auf großartigen Beifall stieß. Ludwig van Beethovens Kreutzer-Sonate beendete einen furiosen Abend im kultur|o, der von einem wunderbaren, nicht enden wollenden Applaus gekrönt wurde. Dazu beigetragen hatten auch Frieda Günther und Philippa Meishammer, die mit ihrem gelungenen Spiel auf der Geige überzeugten. Die beiden jungen Frauen sind Schülerinnen Martin Panteleevs.

Zwei Klavierquartette in g-Moll zeichneten den letzten Abend im Festsaal aus: Alexander Dimitrov, Laurent Tardat, Lida und Martin Panteleev widmeten sich mit Hingabe Mozart und Brahms. Eingebettet in die Aufführung dieser beiden Werke war das Klavierquartett Gustav Mahlers. Der österreichische Komponist, der von 1860 bis 1911 lebte und Brahms als Vorbild hatte, schrieb es mit 16 Jahren. Der junge Mahler wählte für sein Werk a-Moll als Tonart. Und so ist bereits hier eine Schwermut zu hören, wie sie in vielen seiner Kompositionen wahrnehmbar zu sein scheint. In der Kindheit und Jugend verlor er sechs von 13 Geschwistern an den Tod. Mahler, dem Kunst, Liebe und Religion alles bedeuteten, hält fest: „Die Musik muss immer ein Sehnen enthalten, ein Sehnen über die Dinge dieser Welt hinaus.“

Dieser Philosophie verliehen die vier Musiker im kultur|o auf unbeschreibliche Art und Weise Ausdruck. Laurent Tardat gelang es, genau dieser Sehnsucht eine Stimme zu geben, für einen Augenblick, in dem sich sein Spiel hoffnungsvoll über alles Unbill der Welt erhob.

Die britische Schriftstellerin Frances Hodgson Burnett lässt in ihrem Roman die Mutter des „Kleinen Lord“ sagen: „Und das ist das Wichtigste, Ceddie - wichtiger als alles andere: dass die Welt ein bisschen besser wird, weil ein Mensch wirklich gut ist.“ So schien die Welt im kultur|o durch Musik voller Hingabe, Liebe, Begeisterung und Magie für drei Tage ein bisschen besser geworden zu sein.

Dass dies möglich war - daran wirkten viele mit. Und so bedankten sich die Panteleevs sowohl bei den Mitgliedern des Owinger Kulturkreises als auch bei den Sponsoren, die die 5. Owinger Musiktage mit ermöglichten: die EnBW, die Sparkasse Bodensee, das Ingenieurbüro Gförer, die Holzbildhauerei Benz, das ProSana-Gesundheitszentrum, die Innovendia Consulting Services sowie Zahntechnik Weber. In diesen Dank bezieht der Owinger Kulturkreis Andrea Benz, die auch das Grußwort Henrik Wengerts überbrachte, mit ein, ebenso Daniela Mayer für die Verpflegung der Künstler und Bewirtung der Veranstaltung, Licht- und Tontechniker Klaus Stark sowie den Hausmeister Dirk Bilski.

Hugo Schechter war nach der dreitägigen Veranstaltung voller Lob für die Musiker. „Es ist phantastisch, dass wir in Owingen so etwas Außergewöhnliches genießen können. Wir brauchen nicht in die Ferne fahren. Wir haben hier exzellente Künstler.“

Darauf können sich die Klassikfreunde bei den 6. Owinger Musiktage vom 8. bis 10. März 2024 schon jetzt wieder freuen.

Angelika Thiel

Hier gehts zur Bildergalerie: https://www.owingen.de/unsere-gemeinde/fotoalbum

(Fotos: Roger Ederer, Susanne Gerhardt, Angelika Thiel)

Virtuose Klänge und die Macht der Stimmen - Konzert am 15.10.2022

Premiere des Projektchors Owingen mit „the chambers“ (Köln) voller Erfolg

300 begeisterte  Konzertbesucher spendeten Applaus, bis auch der letzte Musiker die Bühne verlassen hatte.

Ja, „the chambers“ aus Köln haben mittlerweile ihr Publikum in Owingen. Nach 2016 und 2018 stand neben Hamburg, Wetzlar und Rotenburg auch Owingen wieder auf der Tourliste. Die vom russischen Meisterviolinisten Artiom Kononov handverlesenen Musiker, die aus verschiedensten Ländern stammen und heute alle in Köln ansässig sind, sind ein Garant für herausragende Klassik, für die man nicht in die großen Konzerthäuser reisen muss. Neben den genialen Arrangements für dieses Ensemble war besonders das Spiel auf der Panflöte von Ion Malcoci einer von vielen Höhepunkten dieses Konzertes. Beim vermeintlichen „Vogelgezwitscher“ in der rumänsichen Rhapsodie, bei der sich Geige und Panflöte die Töne gegenseitig „zuspielen“, war das Publikum nicht mehr zu halten.

Eine Spezialität des Ensembles ist das Chorprojekt. Das sind Gemeinschaftskonzerte mit ortsansässigen Chören aus Klassik, Pop und Gospel. Nach den Jahren 2016 und 2018 mit dem Gemischten Chor Heiligenberg war es dieses Mal der Projektchor Owingen. Vor einem Jahr haben sich auf Einladung von Ingo Ehrich die interessierten Sängerinnen und Sänger im kultur|o zu einem ersten Kennenlernen getroffen. Alle Mitwirkenden hatten sich ihre Stimme selbst erarbeitet, einmal im Monat fand eine gemeinsame Probe statt unter der Leitung von Maria Brommer, die auch die Gesamtleitung dieses Konzertes hatte. Und erst am Nachmittag des Konzerttages fand eine gemeinsame Generalprobe mit allen Beteiligten statt, was auch bei den 25 Sängerinnen und Sängern ein hohes Maß an Professionalität voraussetzt. Beim Eröffnungsstück „Freude schöner Götterfunke“ lud Maria Brommer gleich das Publikum zum Mitsingen ein. Überhaupt hatten wir an diesem Abend das beste Publikum, was man sich wünschen kann: musikalisch versiert, begeisterungsfähig und äußerst aufmerksam. Was allerdings angesichts der Klangfülle, die die Sängerinnen und Sänger boten, auch nicht verwundert. Eine clevere Musikauswahl, mit Herzblut dargeboten, war ebenfalls für dieses wunderbare Hörerlebnis verantwortlich. Das Repertoire reichte von Vivaldis Violinkonzert in D-Dur, Schostakowitschs Walzer Nr. 2, Capriccio 24 von Paganini bis „Beyond of horizon of love“ – eine romantische Eigenkomposition von Artiom Kononov.

Bei den Gesangsdarbietungen des Projektchores, wie z. B. „Sky Boat Song“ und „Total Praise“ begleitete außerdem Irina Maier am Flügel.

Trotz fortgeschrittener Uhrzeit ließ das Publikum die Musiker nicht gehen. Die Zugabe mit „Amazing grace“ rundete einen wundervollen Konzertabend ab, der noch lange in Erinnerung bleiben wird.

Andrea Benz

Bilder: Stefan Kraemer - siehe Fotoalbum

Helge Thun | Held der Komik

Am Samstag, 21. Mai 2022 war Helge Thun mal wieder zu Gast beim Owinger Kulturkreis:

"Reime, Tricks und Comedy" mit dem Held der Komik

Ein herzerfrischender Abend, gespickt mit Wortspielereien, Zaubertricks und viel Charme.

Sowohl seine Tricks als auch seine Wortspielereien lassen sich hier nicht wiederholen, deshalb lassen wir Bilder sprechen:

Vierte Owinger Musiktage

Die 4. Owinger Musiktage waren Balsam für die Seele

Als nach zwei Jahren der Dürre die ersten Saiten-Klänge erwartungsvolle Stille im kultur|o durchbrachen, da war es, als ob Frühlingsknospen durch müdes Erdreich stießen und das Grau der Landschaft in eine üppige, lustvolle Farbenpracht verwandelten. Die Musik des Barockkünstlers Antonio Vivaldi erfreute nicht einfach die Herzen, sondern sie war Balsam für die Zuhörerinnen und Zuhörer, die sich lange nach einem solchen Genuss, nach Aufatmen gesehnt zu haben schienen. 

Möglich machten dies am ersten Abend der dreitägigen Owinger Musiktage die Pianistin Lida Panteleev, Martin Panteleev (Violine), Alexander Dimitrov (Violoncello), Laurent Tardat (Viola), das junge Talent Florentin Schüb (Violine) und ganz besonders der Stargast László Fenyö. Der Professor an der Hochschule für Musik in Karlsruhe gewann vor über 15 Jahren neben vielen anderen Preisen den Internationalen Pablo-Casals-Wettbewerb und ist seither einer der führenden Cellisten seiner Generation. Mehrmals trat er unter der Leitung des berühmten polnischen, vor zwei Jahren verstorbenen Komponisten Krzysztof Penderecki auf. Nun war es dem Künstlerehepaar Lida und Martin Panteleev gelungen, den gefragten Solisten nach Owingen zu holen.

Beim Spiel auf dem Cello des venezianischen Geigenbauers Matteo Goffriller aus dem Jahre 1695 schien László Fenyö mit seinem Instrument regelrecht zu verschmelzen. Beide wirkten wie eine untrennbare Einheit. Und so berauschte Joseph Haydns Cellokonzert No. 1 in C-Dur das Publikum so sehr, dass sich László Fenyö bemüßigt fühlte, unabhängig vom Programm noch Bach zu spielen, „zum Runterkommen“, wie er sagte.

War die erste Halbzeit von barocker Leichtigkeit geprägt, so änderte sich dies nach der Pause mit César Francks Klavierquintett in f-Moll - ein Stück voller Dramatik, voller gegensätzlicher Empfindungen. Vielstimmig, vielschichtig, herausfordernd. Martin Panteleev stellte dem Publikum die Geschichte des Werkes vor, das für den französischen Impressionisten Claude Debussy “die wahre Musik” darstellte, Camille Saint-Saëns dagegen, dem César Franck das Werk widmen wollte, wenig erfreute. Bei der Uraufführung am 17. Januar 1880 in Paris schlug er die Widmung deshalb aus. Die Musiker schälten Francks Wildheit und Zartheit, die Gefühle der Melancholie, Trauer, Zorn und Versöhnung, die die letzten zwei Jahre charakterisierten, so hervorragend heraus, dass das Publikum vielleicht auch deshalb die Darbietung mit starkem Applaus und Bravo-Rufen goutierte.

Endete der erste Abend der Owinger Musiktage mit diesem dramatischen Stück, so begrüßte Martin Pantaleev am nächsten Tag das Publikum mit dem ruhigen, kontemplativen “Ave Maria” von Giulio Caccini aus dem 16. Jahrhundert. Es folgten Mozarts Sonate für Klavier und Violine in G-Dur, das Scherzo Johannes Brahms` und Tschaikowskis „Serenade Melancolique“.

„Das Scherzo ist alles andere als ein Scherz, besonders nicht für das Klavier, das die ganze Struktur durchführen muss“, wies Martin Panteleev auf den musikalischen Anspruch Brahms` hin. Er bedankte sich deshalb unter großem Beifall des Publikums bei Lida Panteleev. Doch auch Martin Panteleevs Stunde kam mit Ravels „Rhapsodie de Concert Tzigane“: „Mit 16 habe ich begonnen, das Stück zu studieren. Heute - zehn Jahre später - muss ich sagen, dass Ravel uns Geigern das Leben ziemlich schwer gemacht hat“, sagte der Künstler humorvoll. 

Der zweite Abend schloss mit Dvoraks Klaviertrio No. 4 op. 90 in e-Moll (Dumky-Trio). Das Wort „Dumky“, so erklärte Panteleev, stamme vom slawischen Wort dumka ab und bedeute „Gedanken“. Und so hielt Dvorak das Dahinfließen von Gedanken mit all den verbundenen Emotionen musikalisch fest, virtuos wiedergegeben von Alexander Dimitrov, Lida und Martin Panteleev. „Die Schönheit des Violoncellos von Alexander können wir im 4. Satz erleben“, erläuterte Panteleev, unter dessen Leitung die Owinger Musiktage standen. Er wies darauf hin, dass Dimitrovs Instrument 1740 von der berühmten Geigenbauerfamilie Testore gebaut wurde. Langanhaltender Applaus zeigte, wie sehr nicht nur Dvoraks Stück das Publikum gefesselt hatte. Gabi Gerdau, ebenfalls Künstlerin, berührte es zutiefst, den nicht enden wollenden Beifall zu hören: „Das haben wir alle viel zu lange entbehren müssen.“

Der Sonntag stand unter anderem im Zeichen des Tangos, stand im Zeichen der Werke Astor Piazollas und Manuel de Fallas. Zum wiederholten Male war Nikola Milo der Einladung der Panteleevs gefolgt. Wie immer überzeugte er mit Akkordeon und Bandoneon. Gefühlvoll spielte Martin Panteleev die „Meditation“ Jules Massenets und erlaubte den Zuhörern, zur Ruhe zu kommen. Sehr viel Beifall erhielt auch Lida Panteleev.

Mit den Worten „Jetzt nähern wir uns dem offiziellen Ende des Konzerts“ leitete der Künstler zu  Béla Bartók über. Er schilderte, wie der ungarische Komponist eines Tages einen Markt besucht hatte und seine Eindrücke in den „Rumänischen Volkstänzen“ festhielt. Anschaulich gab Martin Panteleev mit seiner Geige zunächst das Scharren der Hühner auf dem Markt und das Tapsen eines Bären wieder - so gut, dass Nikola Milo scherzhaft fragte: „Hat dir das der Bartók selber erzählt?“

Ein rumänischer Hochzeitstanz und der bekannte Csárdás des italienischen Komponisten Vittorio Monti als Zugabe tröstete das Publikum vielleicht nur etwas darüber hinweg, dass drei Tage mit wunderbarer Musik zu Ende gegangen waren. Doch die Panteleevs versprachen eines: die 5. Owinger Musiktage im kommenden Jahr.

Sie bedankten sich sowohl bei den Mitgliedern des Owinger Kulturkreises als auch bei den Sponsoren, die die 4. Owinger Musiktage mit ermöglichten: der EnBW, der Sparkasse, dem Ingenieurbüro Gförer, den Innovendia Consulting Services, der Tankservice GmbH Lichtblau sowie Zahntechnik Weber. In diesen Dank bezieht der Owinger Kulturkreis Andrea Benz mit ein, ebenso Daniela Mayer für die Verpflegung der Künstler, Licht- und Tontechniker Klaus Stark sowie den Hausmeister Dirk Bilski.

Der Erfolg der Veranstaltung zeigte: Die Owinger Musiktage haben sich etabliert, sind zu einem Wohlfühl-Faktor geworden.

Das sieht auch Angela Zyla so, eine der zahlreichen begeisterten Gäste. Sie erzählte nach der Vorstellung, dass sie während eines Urlaubes in Sofia ein Weihnachtskonzert besucht hatte. Zutiefst beeindruckt war sie damals von der Kunst Martin Panteleevs, der vor über tausend Zuhörern dirigierte. „Damals war ich in Sofia, und heute muss ich nur von Überlingen nach Owingen fahren, um Martin Panteleev zu hören“, freute sich Angela Zyla.

Angelika Thiel

(Fotos: Roger Ederer, Michael Steinwand - siehe Fotoalbum)

04. November 2021 - "Infusion" mit dem Jazzchor Freiburg, Joo Kraus und anderen

Freiburger Jazzchor therapierte ausgehungerte Ohren mit intensiver Infusion

Als Georg Lenz und Daniela Jage bereits vor Wochen erfuhren, dass der Jazzchor Freiburg zusammen mit Joo Kraus in Owingen auftreten würde, war ihnen eines klar: Da mussten sie hin. Hatten sie erst im Sommer ein Konzert des Ausnahmetrompeters besucht, so wollten sie auch diese Gelegenheit nicht verpassen, ihn fast vor ihrer eigenen Haustür zu erleben.  

„Zu Joo Kraus muss man doch hin. Der zieht“, sagte Georg Lenz mit leuchtenden Augen. Zu seiner Freude betrat der berühmte Musiker gleich als Erster die Bühne im Owinger kultur|o, um das Publikum mit seinem Spiel auf der Trompete auf einen wunderbaren Abend einzustimmen. Jazz aus der Zeit ab 1970 versprach Dirigent Bertrand Gröger. Damals „fusionierte“ Jazz mit Funk und Rockmusik. Man sprach von Fusion oder auch Jazzrock. Daran anknüpfend, führten die Freiburger erstmals vor drei Jahren ihr Programm „Infusion“ auf. Mit der Einarbeitung dieses Themas sei der Chor der Entwicklung voraus gewesen: „Der Titel unseres Programms ´Infusion` passt sehr gut in diese Zeit.“ Und mit Blick auf die gegenwärtige Situation fügte Gröger hinzu: “Wir sind derzeit ja alle ein bisschen ´confused`.“

Doch von dieser Konfusion war im Saal nichts zu spüren. 23 Sängerinnen und Sänger unterhielten die Besucher auf das Beste – furios, abwechslungsreich, spannungsgeladen, atemberaubend, ungewöhnlich. Die Zuhörer genossen mit voller Hingabe die Musik, wie beispielsweise „Cantaloupe Island“ von Herbie Hancock, „Precious Silence“, „Are you going with me“ oder den Song „Pool“, der an den britischen Maler David Hockney und dessen Vorliebe für die Darstellung von Swimmingpools erinnerte. Begleitet wurden die Sängerinnen und Sänger am Klavier von Simone Bollini, Roberto Koch am Kontrabass, dem Schlagzeuger Michael Heidepriem und natürlich immer wieder von Joo Kraus, dem „Stargast“, wie Gröger unterstrich.

„Wir tragen Stücke vor, die es nur instrumental gibt, die extra für uns arrangiert wurden, Lieder, die kein Chor sonst singt. Und so findet auch heute Abend eine Welturaufführung statt. Wir sind selbst gespannt, was jetzt passiert.“ Mit diesen Worten kündigte Gröger „Seven days of falling“ des Esbjörn-Svensson-Trios an. Die schwedische Gruppe war eines der erfolgreichsten Jazz-Formationen, bis der Pianist Esbjörn Svensson mit 44 Jahren an einem Tauchunfall starb.

Für das Publikum stand schnell fest: Diese Welturaufführung des Jazzchors Freiburg war gelungen – ebenso wie die Neuvertonung des Hits „Jóga“ der isländischen Sängerin und Komponistin Björk, den der Pianist Lukas de Rungs für den Freiburger Jazzchor arrangierte – nach Bertrand Gröger „ein völlig irres Stück“. Fühlte sich der Zuhörer zu Beginn an gregorianische Musik erinnert, so änderte sich der Stil des Liedes, brach immer wieder die Erwartung, war voller eigenwilliger Dynamik und Dramatik, ungemein faszinierend von der Solistin Neele Pfleiderer interpretiert.

„When God created the coffeebreak“, als Gott die Kaffeepause erfand, da hätte er sich sicherlich über den Jazzchor, den Pianisten Simone Bollini und Joo Kraus gefreut, der auch als Sänger auftrat. Und erheitert hätte ihn bestimmt auch der musikalische Wettstreit zwischen der Trompete und der Gesangsartistin Maggie Horrer, wer den höchsten Ton zu erzeugen vermag. Anspruchsvoll und bemerkenswert war die Musik; doch ein bekanntes Lied als Zugabe summte manch ein Besucher vielleicht auch auf dem Nachhauseweg noch leise vor sich hin: „Der Mond ist aufgegangen.“

Nicht nur musikalisch boten die Künstler dem Publikum Exzellentes. Jeder Sänger, jede Sängerin trug auf der schwarzen Kleidung ein türkisfarbenes Accessoire, das wie auf einem Suchbild nicht immer leicht zu entdecken war, wie Schuhe, Armbänder, Haarschmuck, ein Einstecktuch, ein Schal, eine Krawatte, eine Fliege.

Die Farbpsychologie weist dem Türkis eine heilsame Wirkung auf Gefühle zu. Vielleicht auch deshalb empfanden Besucher den Abend im kultur|o als wohltuend, wie zum Beispiel Beatrix Röber und Petra Waldbüßer. Ihnen gefiel das Konzert sehr gut. Man merke erst hier, wie sehr man das alles vermisst habe und wie sehr die Ohren endlich wieder etwas Schönes hören wollten. „Das war Balsam für unsere aufgeschürften Corona-Seelen“, fasste Beatrix Röber ihre Empfindung zusammen. Petra Waldbüßer, selbst Chorsängerin und früher auch Chorleiterin, bewunderte die ungewöhnliche, exakte „Präzision im Singen“, die Leichtigkeit des Gesangs und die Singfreude der Freiburger. „Das war ganz speziell, voller elegischer Klänge“, äußerte sich Georg Lenz, der das Zusammenspiel zwischen Chor und Joo Kraus lobte. Daniela Jage genoss die Originalität der Künstler: „Toll, dass sie Instrumentalmusik komplett anders umsetzen.“

Dass ein unvergesslicher Abend im kultur|o möglich war, dafür dankte Bertrand Gröger dem Sponsoring der EnBW. In diesen Dank bezieht der Owinger Kulturkreis Andrea Benz mit ein, ebenso Daniela Mayer für die Verpflegung der Künstler, den Hausmeister Julian Ehrlich sowie den Tontechniker Klaus Stark.

 

Angelika Thiel

(Fotos: Achim Prinz)

10. Oktober 2020 - Von Barock bis Broadway -80 Zuhörer folgen der Einladung des Owinger Kulturkreises auf diese musikalische Zeitreise-

Das Konzert am vergangenen Samstag im kultur|o in Owingen war ein Beweis dafür, dass auch unter den aktuellen Corona-Bedingungen Wohlfühlatmosphäre entstehen kann.

„Auch wenn wir Abstand halten müssen, so verbindet uns doch eine Sache ganz eng miteinander: die Liebe zur Musik“ waren die einleitenden Worte zur Begrüßung der Gäste.

Musikalisch begrüßt wurden die Konzertbesucher von Tommes Rute mit seiner Naturtrompete. Undecima Ricercata Detta l’Albergotti von Girolamo Fantini ist als Eingangsstück zu einem Gottesdienst geschrieben. Deshalb erfolgten auch die ersten beiden Signale hinter der Bühne, um den Effekt des sich Sammelns und zur Ruhe zu kommen zu erzielen.

Es folgte das Concerto in C-Dur für zwei Trompeten, das Doppelkonzert für Piccolo-Trompete von Antonio Vivaldi schlechthin -  interpretiert von Rosa Magdalena Benz und Marcus Müller, am Flügel begleitet von Elena Orlova.

Besondere Aufmerksamkeit erzielte Sonja Dörner mit ihrer Traversflöte mit der „Fantasie“ von Georg Philipp Telemann. Vorwiegend im Barock kommt diese besondere Flöte zum Einsatz, die noch keine Klappen und andere Griffe als die modernen Flöten hat.

Mit Kompositionen von Johann Baptiste Georg Neruda und Carl Philipp Emanuel Bach entführten Tommes Rute – erneut mit der Naturtrompete – und Sonja Dörner mit der Querflöte die Gäste ins 18. Jahrhundert, begleitet am Flügel von Alexander Burdenko.

Vor allem das Allegro die molto beim Flötenkonzert ist eine besondere Herausforderung, die Sonja Dörner charmant meisterte.

Mit der Arie des Papageno „Der Vogelfänger“ aus Mozarts Zauberflöte wurden die Zuhörer in die Pause entlassen.

Im zweiten Konzertteil geleiteten die Musiker die Gäste dann langsam musikalisch in die Neuzeit. „Carmen“ ist ja eh schon eine Oper, in der ein Hit nach dem anderen kommt. In der Fantaisie brillante sur Carmen wurden diese bestens in Szene gesetzt von Francois Borne, wiederum mit Sonja Dörner und ihrer Flöte.

Zu Herzen gingen die Solo-Trompetenstücke von Markus Müller (Concertpiece no. 2 Op. 12 von Vassily Brandt) und Rosa Magdalena Benz (A Song form the Heart von Eric Ewazen), jeweils am Flügel begleitet von Elena Orlova. Besonders beim harmonischen Zusammenspiel von Orlova und Benz merkte man die langjährige Freundschaft und Verbundenheit, hat Benz doch viele Jahre bei Orlova Klavierunterricht gehabt, bevor sie nach Saarbrücken zum Trompetenstudium wechselte.

Eine ganz besondere Klangfarbe erhielt der Entertainer von Scott Joplin durch die Besetzung in der Begleitung mit drei Trompeten und der führenden Stimme mit der Piccolo-Flöte.

Endgültig angekommen auf dem Broadway war man dann mit dem weltweit bekannten Titel „Memory“ aus Cats.

Extra für diese Besetzung und diesen Abend arrangiert hatte Marcus Müller den Bayrischen Abendsegen (trad.), mit dem die Musiker den offiziellen Konzertteil beendeten.

Herzliche Dankesworte, Blumen- und Weinpräsente gingen dann an die Musiker dieses Abends seitens des Owinger Kulturkreises, die sich auf dieses erste Konzert nach der langen Pause eingelassen hatten, und welches man als vollen Erfolg bezeichnen kann.

Dass es auch den Konzertbesuchern gefallen hatte, wurde bei der Forderung nach einer Zugabe deutlich, die die Musiker gerne bedienten. Mit dem Titel „Musik of the Night“ aus dem Musical „Phantom der Oper“ wurden die Gäste dann endgültig verabschiedet.

Dritte Owinger Musiktage im März 2020

Ein Blick ins Paradies: Traumhafte Musiktage
„Das unaussprechlich Innige aller Musik, vermöge dessen sie als ein so ganz vertrautes und doch ewig fernes Paradies an uns vorüberzieht, so ganz verständlich und doch so unerklärlich ist, beruht darauf, daß sie alle Regungen unseres innersten Wesens wiedergibt”, befand einst der Philosoph Arthur Schopenhauer. Doch eher ist die Musik wohl der Weg, der uns einen Hauch vom Paradies vermittelt, dessen wir uns alle archetypisch zu entsinnen scheinen können und dessen Verlust uns schmerzhaft und sehnsuchtsvoll berührt.

Bei den 3. Owinger Musiktagen gelang es den Künstlern unter der Gesamtleitung Martin Panteleevs, die Seele für einen kurzen Augenblick des Paradieses erinnern und sie zur Ruhe der Geborgenheit kommen zu lassen. Dazu trug auch sein eigenes Stück „Archetypen” am ersten Abend bei, das das breite Spektrum menschlicher Emotionen in der spannungsgeladenen Taktart 7/8 atemberaubend wiederspiegelte - vom Zweifel hin zur Verzweiflung, sich erlösend im Glauben. Die Körperlichkeit dieser Empfindungen unterstrichen Alexander Dimitrov (Cello) und Karol Nasilowski (Kontrabass), die mit ihren Instrumenten den Herzschlag, den Puls hörbar machten.

Zuvor hatten bereits Johann Sebastian Bachs „Konzert für zwei Violinen in d-Moll”, Richard Wagners „Siegfried-Idyll” und Pablo Sarasates „Zigeunerweisen” für Begeisterung beim Publikum gesorgt. Großartig das Violinkonzert in e-Moll Felix Mendelssohn Bartholdys, - weich, hinreißend wiedergegeben von Vesko Eschkenazy auf einer Guarneri-des-Gesù-Violine von 1738, wie nie zuvor gehört. Pianistin Lida Panteleev, Martin Panteleev und die Streicher Lukasz Gore-wicz, Emilia Goch Salvador sowie Emanuel Salvador vom Baltic Neopolis Ensemble begleiteten den Ersten Konzertmeister des niederländischen Royal Concertgebouw Orchestra, das zu den besten Orchestern der Welt zählt, so harmonisch, so perfekt, dass es die Herzen anrührte. Noch heute greifen Violinisten wie einst der berühmte „Teufelsgeiger” Niccolò Paganini zu Instrumenten Guarneris - insgesamt hat er etwa 100 Geigen gebaut -, wenn sie den gefühlsstarken Ausdruck suchen: „Der Klang der Stradivari ist ausgeglichener. Der von Amati ist weicher, er erinnert mehr an die menschliche Stimme. Aber der von Guarneri beeindruckt mehr als die anderen”, sagt die italienische Geigenbauerin Elisabetta Giordano. Der Beiname „del Gesù“ wurde Giuseppe Guarneri erst später gegeben, weil er seine Violinen mit dem Christusmonogramm IHS signierte. Und so verzauberte Vesko Eschkenazy, Bruder von Martin Panteleev, mit seinem Spiel ein frenetisch Applaus spendendes Publikum.

Liebeslieder standen am Samstagabend im Mittelpunkt. Etta Scollo lud die Zuhörerinnen und Zuhörer ein, „Sizilianische Träume” zu genießen, heiter, getragen, melancholisch, fröhlich, politisch, begleitet vom Baltic Neopolis Ensemble. Temperamentvoll vermittelte die zierliche Künstlerin die Dichtkunst der sizilianischen Volkssängerin Rosa Balistreris, „unserer Edith Piaf, unserer Maria Callas”, schwärmte die Künstlerin. „Sie war das Leben pur. Wenn sie lachte, lachte die ganze Stadt.” Auch Etta Scollo war ein Magnet des dreitägigen Konzerts im kultur|o. Aus Bayern kommend, nahm ein Ehepaar sogar die Anreise von zwei Stunden auf sich, um die Künstlerin in Owingen zu hören.

Mit Albioni, Torelli und Händel, aber auch Vivaldi stand der Sonntag im Zeichen des Barocks, jener Zeit, in der die Komponisten und Musiker vor allem menschliche Gefühle und Stimmungen ausdrücken wollten, so genannte „Affekte”. Dazu kam ein ganz besonderer Künstler nach Owin-gen: „Einer der weltbesten Trompeter, ein Weltstar” - mit diesen Worten kündigte Komponist und Geiger Martin Panteleev den „Zauberer der goldenen Klänge”, Vicente Campos, an. Und hatte noch untertrieben: Die Emotionen weckte Vicente Campos auf solch starke Weise, dass das Publikum auch zwischen den einzelnen Sätzen nicht an sich halten wollte, sondern seiner großen Begeisterung immer wieder Ausdruck verlieh.
Mit Mozart und einer Eigenkomposition Lida Panteleevs wandte sich der Spätnachmittag im kultur|o dem Klavier zu. Die Künstlerin hatte für ihren Mann ein „Liebeslied” geschrieben. „Sie ist eine begnadete Pianistin”, sagte Martin Panteleev und fügte seinen Worten eine Liebeserklärung hinzu. Wie recht er hatte, das zeigte die Musikerin mit ihrem Spiel auf dem Flügel, das honorierten die Zuhörerinnen und Zuhörer mit einem enthusiastischen Beifall.

Hatten die 3. Owinger Musiktage am Freitagabend mit Barock begonnen, so endeten sie am Sonntag mit der Romantik, die ebenfalls den gefühlvollen Ausdruck betonte. Martin Panteleevs Wiedergabe des Violinsolos „Meditation” aus Jules Massenets Oper „Thaïs” schmiegte sich in das Gehör, erquickte das Herz und legte sich wie Balsam auf die Seele.
Der Künstler dankte nach drei Tagen purer musikalischer Emotionalität dem Publikum für seine nicht enden wollende Begeisterung und stellvertretend für den Owinger Kulturkreis Andrea Benz. Sein Dank galt ganz besonders Bürgermeister Henrik Wengert und dem Gemeinderat, die die Veranstaltung auch für die nächsten zwei Jahre absicherten. Bei dieser Bekanntgabe brandete im Saal stürmischer Applaus auf. Die 4. Owinger Musiktage finden vom 5. bis 7. März 2021 statt.
Ohne Sponsoren wäre dieser musikalisch Hochgenuss nicht möglich gewesen. Der Kulturkreis dankt der EnBW Baden-Württemberg AG, den Innovendia Consulting Services, der KreditMa-nufaktur Bodensee, dem Planungsbüro Gfrörer, der Sparkasse Bodensee, Zahntechnik Weber sowie dem Ingenieurbüro Reckmann sehr herzlich.
Der Dank gilt ebenfalls Daniela Mayer, die sich mit Köstlichkeiten des leiblichen Wohls der Künstler annahm, dem Männerchor Owingen-Billafingen für die Bewirtung sowie Ton- und Licht-Techniker Klaus Stark und Julian Ehrlich für die tatkräftige Unterstützung.

Angelika Thiel
(Bilder: Klaus Schielke, Michael Steinwand)

Festliches Neujahrskonzert im Januar 2020

Festliches Neujahrskonzert mit der Birnauer Kantorei

Das Festliche Neujahrskonzert ist mittlerweile zu einem festen Bestandteil der Veranstaltungen des Owinger Kulturkreises geworden. Für 2020 konnte hierfür die Birnauer Kantorei gewonnen werden. Den Kontakt hat Raimund Grüner, selbst einige Jahre Mitglied im Owinger Kulturkreis gewesen, und Sänger bei der Birnauer Kantorei, hergestellt.

Unter Leitung von Professor Thomas Gropper kam geistliche und weltliche Musik zur Aufführung. Auf dem Programm standen Klassiker wie das Halleluja aus Georg Friedrich Händels „Messias“, Choräle aus dem Weihnachtsoratorium von J. S. Bach, aber auch Arien aus Nabucco, Tannhäuser oder La Traviata. Als Solisten waren Susanne Winter (Sopran) und Mirjam Kirschten am Klavier zu hören.

Hollywood-Glamour in Owingen - November 2019

The See Sisters nahmen das Publikum mit in die legendäre Ära des Swing und versetzen den gesamten Saal mit ihrem closed harmony-Satzgesang in die Zeit der mitreißenden Musik der 30er und 40er Jahre.

Mit Eleganz, Witz und einer ordentlichen Prise Beschwingtheit entführen die Mädels und Jungs ihr Publikum in die rauchigen Keller der ersten Jazzkneipen und auf die großen Bühnen des Hollywoodglamours und bezauberten im Stil der Andrew Sisters, des Gipsy Jazz und Vintage-Swing – mit viel Retro-Feeling.

Jacky (Janine Firges), Grace (Siggi Juhas), Peggy (Dagmar Egger) und ihre Brüder Mr. Lobitone (Lothar Binder) an der Gitarre und Mr. Hucksley (Hartmut Heinzelmann) am Bass entführten in eine längst vergangene Zeit.

Von den begeisterten Gästen gab es nicht nur für die stimmlich bestens harmonierenden und überzeugenden Sängerinnen Szenenapplaus, sondern auch für die an ihren Instrumenten brillierenden Musiker! Eine tolle Stimmung zauberten die Licht- und Tontechniker jeweils passend zur Musik auf die Bühne, und verliehen der Show das berühmte „Tüpfelchen auf dem i“.

Erst nach mehrfachen Zugaben und mit dem Versprechen, wieder nach Owingen zu kommen, entließen die Zuschauer die Musiker von der Bühne.

Helge und das Udo "Läuft!" - Oktober 2019

Seit 18 Jahren treten das Comedy-Duo „Helge und das Udo“ auf, zurzeit mit ihrem sechsten Programm „Läuft!“ Und es läuft, wie der Norddeutsche Helge Thun und der Schwabe Udo Zepezauer im Kultur O am Samstag bewiesen haben.
Mit eine temporeiche Mischung aus urkomischen Sketchen, intelligentem Wortwitz, zungenbrecherische Sprachakrobatik und herrliche Gesangs- und Tanzeinlagen strapazierten sie fast ununterbrochen die Lachmuskeln der Zuschauer.

Jens Wimmers Boogie-Trio - September 2019

Owingen - das New Orleans am Bodensee
Für Jens Wimmers ist es nur ein Zufall. „Der Boogie-Woogie fand seinen Beginn in Lousiana, in New Orleans. Genauso gut hätte Owingen der Entstehungsort sein können”, sagte der Pianist aus Franken. „Das eine liegt am Mississippi, das andere am Bodensee. Wo ist der Unterschied”, fuhr er fort und erweckte mit seiner philosophischen Frage Heiterkeit beim Publikum.

Und wer war sonst noch bei uns?

Herrn Stumpfes Zieh- und Zupfkapelle, Landesjugendjazzorchester, Bernd Kohlhepp, Walter Fröhlich, Elster Silberflug, Kabarett Volksdampf ... in den vergangenen Jahren sind so viele Künstler bei uns zu Gast gewesen - diese alle aufzuzählen würde den Rahmen sprengen. Jedenfalls war es bisher eine bunte Mischung aus bekannten Fernsehgrößen wie z. B. Gerd Dudenhöffer, Markus Maria Profitlich und Alfred Heizmann (der leider bereits verstorben ist). Dazu auch großartige Künstler aus der Nachbarschaft wie Die Kleine Oper am See, die Birnauer Kantorei, der Gemischte Chor Heiligenberg und die Candys.  Oft in Kombination mit Musikern, die auf den großen Bühnen der Welt zu Hause sind. Unter anderem gastierten bei uns der Pianist Derek Han, Professor Vicente Campos und Vesko Eschkenazy. In regelmäßigen Abständen ist bei uns auch der Jazzchor Freiburg zu Gast, die Chambers aus Köln, Uli Böttcher und  andere. Durch viele gemeinsame Veranstaltungen haben wir eine besondere Verbindung zur Pianistin Elena Orlova und ihrer ganzen musikalsichen Familie sowie zu dem Künstlerehepaar Lida und Martin Panteleev, die musikalisch verantwortlich zeichnen für die Owinger Musiktage.