Ortsverwaltung Hohenbodman
Ortsverwaltung Hohenbodman
Lindenstraße 5
88696 Owingen
Ortsvorsteher:
Jörg Nesensohn
Telefonnummer: 07557 820399
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Sprechstunden: Nach Vereinbarung
Geschichte
Mit ca. 230 Einwohnern ist Hohenbodman der kleinste Teilort Owingens. Die Gemarkungsfläche erstreckt sich über 8 qkm und umfasst neben dem Kernort noch 3 Weiler und 8 Einzelhöfe, auf denen Landwirtschaft betrieben wird. Der Ort selbst liegt ca. 660 m. ü. M.; der höchste Punkt der Gemarkung (gleichzeitig der höchste Punkt der Gemeinde Owingen) liegt 720 m über dem Meer.
Wahrzeichen des Dorfes ist ein Aussichtsturm, ein Bergfried, der letzte Rest einer alten Burg. Er ist das Wahrzeichen der Gemeinde. Von ihm aus hat man einen herrlichen Rundblick über das Salemer Tal und den Bodensee. Bei guter Sicht kann man hier das herrliche Alpenpanorama bewundern.
Östlich des Turms liegt eines der ältesten Naturschutzgebiete Deutschlands, der Aachtobel. 120 m tief hat er sich die Salemer Aach seit der letzten Eiszeit vor 25.000 Jahren in die Landschaft des oberen Linzgaus eingeschnitten. Das Gebiet umfasst 72 ha und ist gut mit Wanderwegen erschlossen. Hier findet der Wanderer eine Vielzahl von Pflanzen und Tieren sowie eine interessante Geologie. Die Wallfahrtskapelle "Maria im Stein", am Rand der Schlucht gelegen, enthält viele interessante Votivtafeln und lädt zu Ruhe und Besinnung ein.
Im Ort selbst steht eine uralte Linde, mit etwa 1000 Jahren eine der ältesten Linden Deutschlands. Sehenswert ist auch die St. Georgskapelle in der Mitte des Dorfes mit einer Chorpartie aus dem 15. und einem Hauptbau, der wohl aus dem 18. Jahrhundert datiert.
Am Häusernhof findet man noch eine liebevoll restaurierte Hofkapelle aus dem 17. Jahrhundert.
Geschichte
Der Turm von Hohenbodman ist heute das Wahrzeichen der Gemeinde Owingen. In ihm spiegelt sich auch die Geschichte des Dorfes Hohenbodman wider.
Der Turm wurde - vermutlich von den Herren von Bodman - im 13. Jahrhundert als sogenannter Bergfried in eine bestehende Burganlage hinein gebaut, die das Adelsgeschlecht schon in der zweiten Hälfte des 11. Jahrhunderts errichtet hatte und die bis 1325 den Namen „Burg Bodman“ trug.
Die gesamte Vogtei Hohenbodman ging 1282 in den Besitz des Konstanzer Domkapitels über. Dazu gehörten die Burg, die Dörfer Altheim und Hohenbodman sowie eine ganze Reihe von Weilern: Burghöfe, Urzenreute, Häusern, Homberg, Niederweiler, Taubental, Lautenbach. Nach einer langen Zeit der andauernden Verpfändung kaufte die Freie Reichsstadt Überlingen im Jahre 1507 die Vogtei (dies entspricht einem Verwaltungsbezirk) mit allen Rechten. Die grundlegend renovierte Burg, nun als Schloss bezeichnet, wurde zum Sitz des Überlinger Vogtes.
Mit dem 30jährigen Krieg endet die Geschichte des Schlosses abrupt. 1642 erschien der Kommandant der Festung Hohentwiel, Konrad Widerholt, mit seinem Stoßtrupp in Hohenbodman und brannte das Schloss nieder. Nur der Turm blieb stehen.
Der Sitz des Vogtes verlagerte sich nun in den Ort Hohenbodman. Das Dorf und die umgebenden Höfe waren im 12. Jahrhundert durch Rodungstätigkeiten von der Burg (Hohen)bodman aus angelegt worden. Zum ersten Mal wurde der Name „Hohenbodman“ allerdings erst 1325 verwendet.
Der Reichsstadt Überlingen gelang es im Jahre 1787, die Hochgerichtsbarkeit über ihr ländliches Gebiet zu erlangen. Bis dahin lag dieses Recht bei der Grafschaft Heiligenberg. Mit der Säkularisation 1802 gingen alle Hoheitsrechte an die Markgrafschaft Baden über. Hohenbodman war nun eine Gemeinde im (Bezirks-)Amt Überlingen und Teil des Seekreises. Daraus entwickelte sich 1939 der Landkreis Überlingen, der 1972 schließlich im Bodenseekreis aufging. Im gleichen Jahr schloss sich Hohenbodman der neuen Gemeinde Owingen an.
Der mittelalterliche Bergfried von Hohenbodman dient heute als Aussichtsturm.
Ortsfamilienbuch
Seit 2018 hat Hohenbodman als erster Ort im gesamten Bodenseekreis ein Online-Ortsfamilienbuch. Auf der Genealogieplattform „genwiki“ ist es für jeden öffentlich zugänglich. Abgebildet werden alle Personen, die im angegebenen Zeitraum in Hohenbodman gelebt haben oder in den Archivalien genannt werden. Die Grenzen der Eintragungen werden durch das Datenschutzgesetz festgelegt.
Gewerbe
Der Ort hat einen Hochbau- und einen Tiefbaubetrieb, eine Gastwirtschaft mit Fremdenzimmern sowie zahlreiche Höfe mit Ferienwohnungen.
Vereine
Schützenverein, Motorsportclub, Narrenverein "Trole", Freiwillige Feuerwehr. Hohenbodman ist ein reizvolles kleines Dorf ca. 10km von Überlingen entfernt. Es ist weit genug vom See entfernt um dem Gedränge zu entgehen und nah genug um, ohne weit fahren zu müssen, noch alles touristisch Sehenswerte am See zu erreichen. Übernachtungsmöglichkeiten im Ort und auf den Höfen gibt es genug. Wanderfreunde und Naturliebhaber kommen hier auf ihre Kosten.
29. August 2001
Der baden-württembergische Ministerpräsident Erwin Teufel besucht den Hohenbodmaner Turm und läßt sich von Wanderfreunden aus Owingen die Sehenswürdigkeiten des Linzgaus erläutern.
Sehenswertes
Sehenswertes im Ortsteil Hohenbodman:
Aussichtsturm Hohenbodman
Der Turm wird architektonisch als romanischer Rundturm bezeichnet. Sein Umfang beträgt am Fuße 28,2 m.
Die Höhe betrug vor dem Umbau bis an die Oberkante des Zinnenkranzes 27,65 m.
Die Mantelmauer, in der sich eine rund 75 cm breite Wendeltreppe befindet, ist 3,2 m dick.
Auszug aus der "Turmbroschüre" - erhältlich im Rathaus Owingen.
2019 hat Herr Rudolf Koch (Hohenbodman), Familien- und Heimatforscher die Broschüre „Der Linzgauleuchtturm Hohenbodman“ heausgebracht.
Die Broschüre, die mit vielen neuen Details aufwartet und reich bebildert ist, umfasst 32 Seiten. Diese ist im Bürgerbüro des Rathauses Owingen und bei der Bäckerei Mayer zum Preis von 7,50 Euro erhältlich. Wir wünschen viel Vergnügen beim Lesen!